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Ratgeber prämenstruelles Syndrom

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Prämenstruelles Syndrom
Wissenswertes zum prämenstruellen Syndrom

Bis heute gibt es Missverständnisse und Unsicherheiten zum Thema prämenstruelles Syndrom. Gerade weil die Symptome so unterschiedlich und von Frau zu Frau verschieden sind, fühlen sich viele Betroffene allein gelassen und sehen die Beschwerden des prämenstruellen Syndroms als gegeben und nicht beeinflussbar an. Doch das prämenstruelle Syndrom ist heute ein medizinisch anerkannter Symptomenkomplex. Eine besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms ist die prämenstruelle dysphorische Störung. Die auftretenden Beschwerden können eine große psychische Belastung darstellen und unter Umständen Auswirkungen auf das gesamte Leben der betroffenen Frauen haben. Eine Dokumentation des Zyklus kann bei der Diagnose einer prämenstruellen dysphorischen Störung hilfreich sein.

Wissenswertes zum prämenstruellen Syndrom

Die hormonellen Schwankungen im Körper der Frau können verschieden starke Symptome verursachen. Bei manchen Frauen kann das prämenstruelle Syndrom sehr schwere Auswirkungen mit sich bringen.

Prämenstruelle dysphorische Störung: Die schwerste Form des prämenstruellen Syndroms

Fast jede dritte Frau leidet im Laufe ihres Lebens unter Symptomen des prämenstruellen Syndroms. In der geschlechtsreifen Lebenszeit der Frau steuern diverse Hormone nicht nur den Zyklus, sondern können auch Einfluss auf das gesamte Leben haben. Die schwerste Form der prämenstruellen Störung, die sogenannte prämenstruelle dysphorische Störung, kurz PDMS, ist als Krankheit anerkannt. Studien zufolge sind etwa fünf Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter betroffen.

Prämenstruelle dysphorische Störung: Abgrenzung zum prämenstruellen Syndrom

Während die Symptome beim prämenstruellen Syndrom meist vorübergehend sind und das Leben der Frau nicht auf Dauer beeinflussen, wiegt die PMDS weit schwerer. Betroffene sind in den zwei Wochen vor ihrer Periode dermaßen psychisch belastet, dass der Leidensdruck das gesamte Leben beeinflussen kann. Die prämenstruelle dysphorische Störung wirkt sich in Depressionen und starken Stimmungsschwankungen aus. Häufig erkennen die Patientinnen den unmittelbaren Zusammenhang zwischen ihren Stimmungen und ihrem Zyklus nicht.

Um die Symptome einer PMDS klar von denen des prämenstruellen Syndroms abzugrenzen, gibt es vier Anhaltspunkte für behandelnde Ärzte. Einzelne Punkte können auch beim prämenstruellen Syndrom des Typs A oder D vorliegen, entscheidend ist bei der Überprüfung das Zutreffen aller Punkte.

1. Symptome in der zweiten Zyklusphase

Bei Verdacht auf PMDS sollte die Patientin über mindestens zwölf Wochen ihren Zyklus genau dokumentieren. Liegen in neun von zwölf Zyklen mindestens fünf der folgenden Symptome vor, könnte eine PMDS vorliegen.

  • Selbstzweifel, Hoffnungslosigkeit, depressive Schwankungen
  • innere Anspannung und Gereiztheit, Angstzustände
  • Stimmungsschwankungen und plötzliches Weinen oder Lachen
  • Wut und Aggression
  • Desinteresse an sonst alltäglichen Dingen
  • Gefühl der Abwesenheit und Konzentrationsschwäche
  • Lethargie und Kraftlosigkeit
  • Heißhunger oder Appetitlosigkeit
  • Schlaflosigkeit oder gesteigerte Müdigkeit
  • Gefühl des Kontrollverlusts
  • Spannungsgefühl in der Brust, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme

2. Einfluss auf das psychosoziale Umfeld

Bei Patientinnen mit einer PMDS wirken sich die Symptome auf das Privat- und Arbeitsleben aus und können einen Leistungsabfall bewirken. Dies ist ein entscheidender Unterschied zum prämenstruellen Syndrom.

3. Ausschluss einer anderen psychischen Erkrankung

Die vorliegenden Symptome müssen in Zusammenhang mit der zweiten Zyklushälfte der Patientin stehen und sind keine Verstärkung einer bereits vorliegenden Angst- oder Persönlichkeitsstörung bzw. einer Depression.

4. Überprüfung

Für die Diagnose von PDMS und eine klare Abgrenzung zum prämenstruellen Syndrom müssen die oben genannten drei Kriterien über einen Zeitraum von mindestens zwei Menstruationszyklen überprüft werden.

Sabrina Mandel

 

19. Juli 2012
  
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In der Gynäkologie und medizinischen Fachsprache werden Beschwerden vor der Menstruation als prämenstruelles Symdrom, kurz PMS, bezeichnet. Umfragen zufolge sind dreiviertel aller Frauen vom prämenstruellen Syndrom betroffen. Weil sich die Symptome des prämenstruellen Syndroms sehr vielseitig und von Frau zu Frau verschieden auswirken, sind sowohl Diagnose als auch Therapie meist schwierig und zeitintensiv. Hinzu kommt, dass die Beschwerden bis zu zwei Wochen vor der kommenden Regelblutung eintreten können, sodass die körperlichen und seelischen Beschwerden häufig gar nicht mit dem Zyklus in Verbindung gebracht werden. Die Therapie des prämenstruellen Syndroms richtet sich deshalb häufig nach den Symptomen und weniger nach den Ursachen.

Das prämenstruelle Syndrom zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome aus. Die Beschwerden reichen von leichteren physischen Zuständen bis hin zu schweren seelischen Einschränkungen und können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten. Eine allgemein gültige Ursache gibt es für die Entstehung des prämenstruellen Syndroms nicht. Auch Mediziner können bis heute keine eindeutige Aussage über die auslösenden Faktoren des prämenstruellen Syndroms treffen. Allerdings wird vermutet, dass die Beschwerden mit den Hormonschwankungen beim Monatszyklus der Frau zusammenhängen. Auch die generelle Verfassung und Lebenssituation der Frau spielen bei der Entstehung eines prämenstruellen Syndroms scheinbar eine erhebliche Rolle.

Bis heute gibt es Missverständnisse und Unsicherheiten zum Thema prämenstruelles Syndrom. Gerade weil die Symptome so unterschiedlich und von Frau zu Frau verschieden sind, fühlen sich viele Betroffene allein gelassen und sehen die Beschwerden des prämenstruellen Syndroms als gegeben und nicht beeinflussbar an. Doch das prämenstruelle Syndrom ist heute ein medizinisch anerkannter Symptomenkomplex. Eine besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms ist die prämenstruelle dysphorische Störung. Die auftretenden Beschwerden können eine große psychische Belastung darstellen und unter Umständen Auswirkungen auf das gesamte Leben der betroffenen Frauen haben. Eine Dokumentation des Zyklus kann bei der Diagnose einer prämenstruellen dysphorischen Störung hilfreich sein.